Archive:SAP ERP mit Oracle

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Einführung

Bei der Sicherung einer SAP-Oracle-Datenbank wird der Sesam als Media Manager genutzt. Das heißt, die komplette Steuerung (Backup, Restore) liegt bei den SAP BR*TOOLS. Der Sesam stellt seine Funktionen zur Speicherung und Datenhaltung auf beliebigen Medien, je nach Backup- und Medienkonzept, zur Verfügung. Einführende Informationen zur Struktur siehe SAP-Beschreibung "External Backup Programs".


Installation des SEP sesam SAP Oracle Moduls

Voraussetzung

  1. Installierte Datenbank SAP/R3 bzw. NetWeaver Oracle DB ab Version 7.x mit voller Funktionalität
  2. Folgende Environment Variablen müssen für die SAP Oracle DB gesetzt sein:
    • ORACLE_SID
    • ORACLE_HOME
    • SAPDATA_HOME

Installation auf einem SAP R/3 bzw. NetWeaver Datenbankserver unter UNIX

  1. Auf dem SAP Server muss der normale SEP sesam Backup Client für UNIX in der aktuellen Version installiert sein. Pfadsicherungen müssen funktionieren.
  2. Entpacken des tar-Archiv in ein temporäres Verzeichnis. Das Archive enthält folgende Dateien:
    • backint
    • init.utl
  3. Kopieren der Datei backint in das ORACLE Programmdateien-Verzeichnis /usr/sap/<ORACLE SID>/SYS/exe/run. Ein evtl. schon vorhandenes backint ist vorher umzubenennen. Diese Datei muss für den Oracle-Benutzer ausführbar sein.
  4. Überprüfen Sie, dass die Programme sbc_com_interface im Verzeichnis <SESAM_BIN>/bin/sesam für den Oracle-Benutzer ausführbar sind.
  5. Für die Oracle-Datenbank muss die Datei init.utl nach $ORACLE_HOME/dbs/init<ORACLE SID>.utl kopiert werden.

Installation auf einem SAP R/3 bzw. NetWeaver Datenbankserver unter Windows

  1. Auf dem SAP Server muss der normale SEP sesam Backup Client für Windows installiert sein. Pfadsicherungen müssen funktionieren.
  2. Entpacken Sie das zip-Archiv in ein temporäres Verzeichnis. Sie finden das zip-Archiv im Downloadcenter der SEP unter >>Extensions>>Datenbanken. Das Archiv enthält u.a. folgende Dateien:
    • backint.exe
    • init.utl
  3. Kopieren der Datei backint.exe in das jeweilige Programm Verzeichnis. Für Oracle nach <SAP_MNT>/%ORACLE SID%/SYS/exe/run. Eine evtl. schon vorhandene backint.exe ist vorher umzubenennen.
  4. Für die Oracle-Datenbank muss die Datei init.utl nach %ORACLE HOME%\databases\init%ORACLE SID%.utl kopiert werden - außerdem muss das Verzeichnis %ORACLE_HOME%\saptrace bzw. %SAPDATA_HOME%\saptrace erstellt werden.
  5. Der Benutzer mit dem die BR*Tools ausgeführt werden, muss Mitglied in der Gruppe der lokalen Administratoren sein und/oder explizit mit dem Recht SeSecurityPrivilege versehen sein. (siehe auch unter Troubleshooting)

Konfiguration auf dem SEP sesam Server

  1. Der SAP Datenbankserver muss am SEP sesam Server als Backup Client aufgenommen sein.
  2. Ein Pfad-Backup muss erfolgreich absolviert sein, damit die Kommunikation zwischen Sesam Server und Backup Client geprüft ist.
  3. Zusätzlich muss mindestens ein Auftrag für den SAP Datenbankserver mit dem Sicherungstyp SAP NetWeaver eingerichtet werden. Es können auch mehrere Aufträge konfiguriert werden, um z.B. Datenbank-Sicherungen von Archivelog-Sicherungen zu unterscheiden. Der Eintrag für die Quelle kann beliebig gewählt werden. Welche Daten tatsächlich gesichert werden, ist nur vom jeweiligen SAP Datenbank-Sicherungsaufruf abhängig. Dieser Auftrag kann nicht für eine normale Sicherung verwendet werden. Als Sicherungsquelle sollte die Oracle SID (z.B. CER) angegeben werden, um die Zuordnung zu verdeutlichen.


Konfiguration auf dem Sesam SAP Oracle Client

Damit SAP R/3 (respektive NetWeaver) die backint Schnittstelle benutzt, müssen im Falle einer Oracle-Datenbank folgende Einträge in der SAP Profil-Datei init<ORACLE_SID>.sap geändert werden:

  • backup_dev_type= util_file #Backup Device Typ konfigurieren
  • util_par_file= $ORACLE HOME/dbs/init<ORACLE_SID>.utl

Es können mehrere SAP-Profile erstellt werden und beim Backup oder Restore verwendet werden. Darin können dann wiederum unterschiedliche util_par_file Parameter gesetzt werden. Damit können z.B. für verschiedene Sicherungstypen unterschiedliche Sesam-Laufwerke verwendet werden. In der util_par_file Datei (z.B. $ORACLE HOME/dbs/ini<ORACLE_SID>.utl) sind mindestens folgende Einträge zu konfigurieren:

SESAM_SERVER=<Sesam Server>
Name des SEP sesam Servers, auf den gesichert werden soll.
SESAM_JOB=<Sesam SAP NetWeaver-Auftragsname>
Der Name des bereits in SEP sesam eingerichteten Sicherungsauftrags.
SESAM_DRIVE=<Sesam Drive Number>
Nummer des Laufwerks, auf das gesichert werden soll.
SESAM_POOL=<Sesam Medienpool>
Name des Sesam Medienpools, in welchen gesichert werden soll.

Weitere optionale Konfigurationsparameter:

SBC=<SESAM_PATH>
Vollständiger Pfad des Sesam Backup Programms. Muss nur gesetzt werden, wenn nicht der Standard sbc verwendet werden kann.
PORT=<Sesam Server Communication Port>
Diese Angabe ist nur nötig, wenn der STPD Port bei der Installation des SEP sesam Servers geändert wurde.
SESAM_TAPESERVER=<Tapeserver>
DNS-Name des Tapeservers, der das Backup entgegennehmen soll. Durch diesen Eintrag kann das zu benutzende Sicherungsnetz definiert werden, da die Daten an die Adresse hinter diesem DNS-Eintrag gesendet werden.


Logfiles SAP R/3 und NetWeaver auf ORACLE

Folgende Logfiles werden von den einzelnen SEP sesam SAP R/3 und NetWeaver Backupmodulen nach $ORACLE HOME/saptrace bzw. $SAPDATA HOME/saptrace geschrieben:

BACKINT

Name: backint_<ORACLE_SID>.log

Max. Log Levels: 3 (ERROR, WARNING, INFO)

Beschreibung: Meldungen des backint Programms

SBC

Name: sbc_<ORACLE_SID>.log

Max. Log Levels: 6

Beschreibung: Meldungen des Sesam Backup Clients

init<ORACLE_SID>.utl : SBC TRACE LEVEL (default: 2)

SBC_COM_INTERFACE

Name: sbc_com_<ORACLE_SID>.log

Max. Log Levels: 3 (ERROR, WARNING, INFO)

Beschreibung: Logging des sbc_com_interface Programms

init<ORACLE SID>.utl : SBC_COM_TRACE_LEVEL (default: 0)


BR*Tools Aufrufe für SAP R/3 bzw. NetWeaver auf einer Oracle-Datenbank

BRBACKUP

  • komplettes offline Backup
 brbackup -d util_file -t offline -m all [-u internal/passwd] [-c]
  • komplettes online Backup
 brbackup -d util_file -t online -m all [-u internal/passwd] [-c]
  • komplettes online Backup mit anderer Parameterdatei
 brbackup -d util_file -t online -m all [-u internal/passwd] [-c] -p F:\sap\oracle\CER\11201\database\initCERsep.sap
  • partielles offline Backup
 brbackup d util_file -t offline -m PSAPSTABI,PSAPPOOLD[,TBLSP3, ...]
  • partielles online Backup
 brbackup d util_file -t online -m PSAPSTABI,PSAPPOOLD[,TBLSP3, ..]
  • partielles online Backup mit dynamischen BEGIN/END BACKUP Schalter
 brbackup d util_file -t online -m PSAPSTABI,PSAPPOOLD[,TBLSP3, ..]

BRARCHIVE

  • Backup offline redo Log-Files
 brarchive -d util_file -s
  • Kopieren und Löschen der gesicherter offline redo Log-Files und sichern der neuen Redologs
 brarchive -d util_file -cds

BRRESTORE

  • Full Restore des offline Backup nach full offline Backup
 brrestore -d util_file -b last -m full
  • Full Restore des redo log full online Backup nach full online Backup (mit dynamischen Schalter)
 brrestore -d util_file -b last -m all
  • partieller Restore vom partiellen offline Backup in ein anderes Restore Directory
 brrestore d util_file -b <part offline back log> -m PSAPSTABI=<restore directory>
  • Restore der offline redo Log-Files geschrieben zwischen dem partiellen offline and partiellen online Backup
 brrestore -d util_file -a <log nr2>-<log nr5>=<restore directory>


Hinweis

Der Restore von Single Tablespaces oder Offline Redo Logs (partieller Restore) mit den BR*Utils führt in manchen Fällen kein RECOVERY durch, sondern nur einen RESTORE. In diesen Fällen kann die Datenbank nicht normal gestartet werden. Hier ist wie folgt zu verfahren:

  1. (login als internal)
  2. shutdown instance
  3. startup open recover

NAS/SAN Erweiterung für ORACLE

Für die Sicherung im NAS/SAN Umfeld wird von SEP sesam optional die Datensicherung nicht am Datenbankserver sondern auf einem entsprechend über NAS/SAN angeschlossenen Server abgewickelt. D.h. die Datenbankkommunikation erfolgt am Datenbankserver, der Datentransfer erfolgt auf einem dedizierten Server, auf dem die Daten identisch zur Verfügung stehen. Die mit der Datensicherung verbundene Last (Netz bzw. CPU) wird vom Datenbankserver auf den dedizierten Server verlagert. Für diese Sicherungsart ist eine entsprechende Lizenz erforderlich. In der util_par_file Datei (z.B. $ORACLE_HOME/dbs/ini<ORACLE_SID>.utl) ist dann zusätzlich der Eintrag SESAM_REMOTE_CLIENT zu konfigurieren:

SESAM_REMOTE_CLIENT=<Remote Client>
Name des Clients, von dem die identisch über NAS/SAN vorhandenen Daten gesichert werden.


Troubleshooting

Weitere Links/Literatur