Archive:Der SEPuler - ein Terminkalender 3.4

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Die Sicherung


Der SEPuler - ein Terminkalender

Die Zeitsteuerung des Sesam wird durch den SEPuler - einen elektronischen Sekretär - realisiert. Der SEPuler läuft permanent im Hintergrund, und kontrolliert in seinem Terminkalender, ob dort eingetragene Termine fällig werden. Sollte dies der Fall sein, so wird die Ausführung des zugehörigen Programms angestoßen und im Falle eines zyklischen Termins die nächste Ausführung mittels des zugehörigen Zeitplans berechnet und der Termin wieder in den Kalender eingetragen. Als Termintypen sind Sicherung, Rücksicherung, Migration (z.B. für Disk-To-Disk-To-Tape Backup, auch genannt D2D2T), Medienwechsel und Befehle (frei wählbare Ausführungen von z.B. Systemkommandos) möglich. Auch die Sofortstarts der GUI werden zunächst als einmalige Sofortstart-Termine in den Kalender gesetzt. Dies bewirkt evtl. kurze Wartezeiten bis zum nächsten SEPuler-Takt.

In der Sesam Benutzeroberfläche ist der Einstieg in die Konfiguration eines Termins, auch bei einmaliger Ausführung, immer über den Zeitplan. Die Oberfläche bietet unter Zeitplanung->Kalenderblatt eine natürliche Ansicht eines Kalendertages mit den bereits erledigten, laufenden und zukünftigen Terminen. Für bereits erledigte Sicherungen, Rücksicherungen etc. können von hier aus Detailinformationen abgerufen werden.

Zeitpläne

Das zyklische Verhalten des Sesam wird durch die bereits oben erwähnten Zeitpläne realisiert. Ein Zeitplan ist ein Schema, welches das zyklische Verhalten eines Termins beschreibt, d.h. wann ein Ereignis stattfinden soll und in welchen Perioden dieser wiederholt werden soll. Die bloße Existenz eines Zeitplans führt noch nicht zu einer Ausführung eines Events. Erst wenn dem Zeitplan ein oder mehrere Termine (Sicherung, Migration, Befehl usw.) zugeordnet wurden, werden Eintragungen im Terminkalender erzeugt, welche dann vom SEPuler erfasst werden. Eine eventuelle Änderung im Zeitplan hat dann natürlich Auswirkung auf alle mit dem Zeitplan angehängten Termine. Folgende Funktionen können über einen Zeitplan gesetzt werden:

  • Ein Zeitplan kann über die GUI in seiner Ausführung deaktiviert werden.
  • Ein Zeitplan kann für beliebig viele Termine benutzt werden, vorausgesetzt die Terminart ist gleich.
  • Ein Auftrag ( Sicherung, Migration, Medientermin, Rücksicherung und Befehlstermin ) kann Termine in mehreren Zeitplänen haben.

Priorisierung von Terminen

Zur Verwirklichung komplexerer Terminstrategien können Zeitpläne mit Prioritäten versehen werden. Beginnend mit der niedrigsten Priorität 1 (bis 99) wird innerhalb eines Sesam-Tages geprüft, ob ein gleichartiger Termin (z.B. Sicherung) mit gleichem Auftragsnamen mit höherer Priorität bereits abgelaufen oder noch geplant ist und die Ausführung niedriger priorisierter Termine unterdrückt. So können z.B. für einen bestimmten Sicherungsauftrag mehrere Zeitpläne erzeugt werden, die sich an bestimmten Tagen überschneiden. Gemäß den Prioritäten verhindern sie dann gegenseitig die Ausführung. Zeitpläne mit Prio=0 genießen eine Sonderstellung, das bedeutet es werden keine Abhängigkeiten in der Priorität berücksichtigt, diese werden damit in jedem Fall immer ausgeführt.

Die Gleichartigkeit von Terminen ist für die einzelnen Typen unterschiedlich geregelt:

  • Sicherungstermine sind gleichartig, wenn ihr Auftragsname gleich ist
  • Medientermine sind gleichartig, wenn ihre Laufwerksnummer oder Laufwerksgruppe gleich sind
  • Befehlstermine sind gleichartig, wenn ihr Name gleich ist
Beispiel
die Sicherung des /etc-Verzeichnisses des Klienten stratum1 mit Auftragsname stratum1_etc wird über 3 verschiedene Zeitpläne gestartet.


Täglich 20:00 1 täglich inkrementell
Wochenende 18:00 2 am Wochenende differenziell
Monatsende 21:00 3 am Monatsende voll
  • Am Wochenende wird der Wochenende-Termin dem Täglich-Termin vorgezogen (Prio 2 übersteuert Prio 1), der dadurch nicht ausgeführt wird.
  • Am Monatsende wird der Monatsende-Termin dem Täglich-Termin vorgezogen (Prio 3 übersteuert Prio 1).
  • Wenn Monatsende und Wochenende zusammenfallen, wird dann der Monatsende- dem Wochenende-Termin vorgezogen (Prio 3 übersteuert Prio 2).

Sperrtermine

Ein Sperrtermin ist ein Termin beliebigen Typs mit hoher Priorität, der keine Aktion ausführt, sondern nur durch seine Existenz gleiche Termine an einer Aktion hindert. Damit können z.B. Termine an besonderen Tagen (Feiertage etc.) gezielten ausgeschaltet werden.


Hinweis
  • Ein Sperrtermin wird durch Markieren des entsprechenden Feldes während der Konfiguration eines Termins erzeugt.
  • Das Ausschalten eines Zeitplans verhindert die Aktion aller Termine, die diesen Zeitplan benutzen ( Schalter Ausführen im Zeitplan ).
  • Ein Sperrtermin wirkt nur auf gleichartige/gleichnamige Termine ( Schalter Sperrtermin im Termin ).


Beispiel
Ein Sicherungtermin, der den Auftrag stratum1_etc ausführt, läuft kontinuierlich täglich mit Priorität 2 durch. Ein zweiter Sicherungstermin, ebenfalls für Auftrag stratum1_etc, ist nur für den 24.12. jeden Jahres konfiguriert, und zwar als Sperrtermin mit Priorität 9. Am 24.12. erkennt die Prioritätenprüfung, dass eine höher priorisierte Sicherung stratum1_etc existiert (nämlich der Sperrtermin mit Prio 9 übersteuert Prio 5) und verhindert damit die Ausführung der täglichen Sicherung. Der Sperrtermin selbst erzeugt keinen Eintrag im Job Status, er setzt nur die Meldung ab, dass er aktiviert wurde.

Der SEP sesam Sicherungstag

Der SEP sesam ermöglicht die Neuorganisation des Systems durch den sogenannten Tageswechsel oder NEWDAY-Termin. Sesam definiert den Zeitraum zwischen zwei Tageswechseln als einen Sicherungstag . Standardmäßig existiert solch ein Termin nach der Installation und wird täglich um 08:00 Uhr ausgeführt. Er kann nicht gelöscht, nur sein Zeitplan kann verändert werden. Demnach reicht bei einem täglichen Tageswechsel um 08:00 Uhr ein Sesam Sicherungstag z.B. von Montag morgen 08:00 Uhr bis Dienstag morgen 08:00 Uhr. Sicherungen, die nach Mitternacht also nach dem Wechsel des Kalendertages ablaufen, werden im Sesam Job Status trotzdem unter dem Datum des Vortages verwaltet. Dieses wird als Sesamtag bezeichnet. Dadurch wird eine bessere Verwaltbarkeit und Übersicht erreicht. Besonders die Dateiprotokolle des Sesam werden unter dem Datum des Sicherungstages geführt.

Beispiel
Sesam Sicherungstag am 10.9.2006 von 08:00 Uhr bis 11.9.2006 08:00. Eine Sicherung, die am 11.9.2006 um 00:40 beginnt, wird dem Sicherungstag 10.9.2006 zugeordnet und erscheint z.B. im Tagesprotokoll 20060910.prt.

Der Tageswechsel führt zusätzlich folgende Aufgaben durch:

  • Beendet alle laufenden Sicherungen. Das ist nützlich, da in komplexeren Netzwerkumgebungen, durch Fehler in Netzkomponenten Zustände entstehen können, bei denen der Sesam Server nicht mitbekommt, dass der Klient keine Daten mehr liefern kann. Solche Sicherungen bleiben in aktivem Zustand stehen und werden erst durch einen Tageswechsel abgebrochen.
  • Finalisiert das Sesam Status- und das Sesam Tagesprotokoll.
  • Reorganisiert die Sesam Datenbank.
  • Löscht alte Dateien und Datenbankeinträge von nicht mehr existierenden Sicherungssätzen (Savesets).
  • Der Sesam Kalender wird um 1 Tag weitergerechnet und die Termine auf der Basis der Zeitpläne werden neu berechnet.

Um einen störungsfreien Betrieb der SEP sesam Umgebung zu gewährleisten, sollte der Tageswechsel niemals komplett deaktiviert werden, da sonst die interne Sesam Datenbank nicht mehr reorganisiert werden kann. Dazu kommt, dass die von Sesam geschrieben Log-Dateien nicht mehr gelöscht werden und damit die Kapazität des internen Festplattenspeichers des SEP sesam Servers erreicht werden kann.