Archive:Der DataStore 4.2

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DataStores

Die bisherigen Medientypen zur Sicherung auf Disk (DiskHard und DiskChange) basieren auf dem historischen Medienkonzept von Bandsicherungen. D.h. ein Medienpool auf Basis dieser Medientypen muss in logische Medien unterteilt werden.

Ab der SEP sesam Version 4.0.3 sollten Backups to Disk auf DataStore durchgeführt werden. Hier werden die definierten Disks (Partitionen) als Ganzes verwaltet. Die Nutzung des DataStore stellt einige neue Funktionen und Merkmale bereit.

Merkmale des DataStore

  • Der SEP sesam sichert weiterhin primär auf Medienpools. Beim Disk-Backup setzt dieser nun auf einen oder mehrere DataStores auf.
  • Ein DataStore hat keine klassische Medienstruktur mehr. Die Daten werden in dynamisch verwaltete Datenbereiche geschrieben.
  • Eine Sicherung, welches ein DataStore vollschreibt, wird nicht mehr geteilt. In diesem Fall wird das Backup abgebrochen. Dieses Verhalten ist bei der Dimensionierung eines DataStore zu beachten (siehe Nutzungsempfehlung).
  • Die Sperrzeiten (EOL) werden weiterhin am Medienpool definiert. Diese gelten beim Backup in einen DataStore nun nicht mehr auf Medien-, sondern auf Saveset-Ebene. Das bedeutet, dass nur noch der Platz im Medienpool gesperrt wird, der durch EOL-gesperrte Savesets belegt wird.
  • Der Speicherplatz eines DataStore wird auf Partitionsebene verwaltet, da z.B. die Ermittlung des Füllgrades eines DataStore auf Dateiebene zu zeitaufwendig ist und bei großen Partitionen nicht sinnvoll darstellbar.
  • Bei der Konfiguration eines DataStore (Kapazität und Watermarks) werden alle Werte immer negativ angegeben. D.h. die Werte definieren den freien Platz im DataStore (Partition).
  • Über die Low Watermark (LWM) kann eine längere Aufbewahrungszeit über minimale Sperrzeit (EOL) eines Savesets hinaus erreicht werden. Dazu muss der DataStore groß genug bemessen werden.
  • Die Bereinigung des Speichers (Purge) eines DataStores wird bei unterschiedlichen Ereignissen ausgelöst.
  • Bei der Nutzung von mehreren DataStores unter einem Medienpool werden die Sicherungen vom Queue Manager dynamisch über die DataStores verteilt (Balancing).
  • Mit der High Watermark (HWM) und der Low Watermark (LWM) kann die Speicherplatznutzung eines DataStore je nach Nutzungsanforderungen optimiert werden.
  • Kann die HWM eines DataStore bei einem Purge (Bereinigung) nicht unterschritten werden, wird über die SEP sesam Alarm-Schnittstelle ein Event ausgelöst. Ist die Alarm-Schnittstelle aktiviert und die E-Mail Benachrichtigung im SEP sesam Server konfiguriert, dann wird standardmäßig eine E-Mail versendet.
  • Wird eine längere Vorhaltezeit der Sicherungen im DataStore gewünscht, dann kann die LWM auf einen Wert < 0 gesetzt werden. Damit werden Sicherungen auch über EOL-Zeit der Savesets hinaus im DataStore gehalten.

Nutzungsempfehlungen

  • Die Volumenbestimmung und Platzbelegung im DataStore wird auf Partitionsebene verwaltet. Es sollten möglichst keine anderen Daten auf dieser Partition gelagert werden als die zum Sesam Backup gehörigen.
  • Der DataStore sollte mindestens das 3-fache des maximalen Full-Backup Volumens der geplanten Sicherungen aufnehmen können, damit die Watermarks automatisch und dynamisch arbeiten können.
  • Ggf. ist ein DataStore noch größer zu dimensionieren, wenn eine längere Vorhaltezeit von Sicherungen gefordert ist oder ggf. sehr große Savesets gesichert werden.
  • Die Planung sollte dahin gehen, dass ...
    • ... zwischen Max und HWM ein komplettes Full-Backup passt.
    • ... ein weiteres Full-Backup sollte zwischen HWM und LWM Platz haben.
    • ... ein 3. Full innerhalb des LWM-Bereiches.
  • Ein virtuelles Laufwerk kann bis zu max. 64 gleichzeitige Sicherungen (Kanäle) auf ein DataStore durchführen (abhängig von der SEP sesam Version). Ist es notwendig mehr gleichzeitige Backups auf einen DataStore zu leiten (ab SEP sesam Server Premium Edition möglich), sollte erst dann einem DataStore ein weiteres Laufwerk hinzugefügt werden.
  • Da eine Sicherung, die einen DS vollschreibt nicht geteilt wird, sondern das Backup abbricht, ist bei der Dimensionierung eines DataStores darauf zu achten, wie das Verhältnis zwischen der DataStore- Größe und der Größe des größten Sicherungsjobs ist. Wird z.B. ein DS mit 3TB definiert, wobei eine Sicherung alleine bereits 2TB Volumen umfasst, dann kann bei einer EOL=1 des Medienpools selbst die 3-fache DataStore- Größe zu wenig sein, um ein ordentliches Funktionieren der Watermarks zu gestatten. Bei einem solchen Verhältnis zwischen DataStore- Größe und sehr großen Sicherungssätzen sollte der DataStore noch größer ausgelegt werden.

Einschränkungen

  • Soll ein Medienpool auf mehrere DataStores schreiben, dann müssen alle DataStores an demselben Sesam Device Server (IP-Host) angeschlossen sein. Ein Betrieb eines Medienpools mit im Netzwerk verteilten DataStores wird aktuell nicht unterstützt.

Funktionsprinzip

Im klassischen Medienpool auf der Basis von DiskHard wird das Verzeichnis des Speicherortes am Medienpool definiert.


DataStore Principle 403b.jpg


Beim DataStore erfolgt diese Definition am Laufwerk. Wie in der Grafik gezeigt, verweist ein Medienpool weiterhin auf eine Laufwerksgruppe. Nun befinden sich aber einer oder mehrere DataStores als zusätzliche Ebene dazwischen. Die Verbindung eines DataStore zum Laufwerk ist statisch.

Mehrere DataStores an einem Medienpool werden nur benötigt, wenn ein Medienpool die Daten mehrerer Disk-Partitionen verwenden soll. In diesem Fall müssen alle Laufwerke der DataStores eines Medienpools Mitglied derselben Laufwerksgruppe sein. Das stellt sicher, dass SEP sesam Queue Manager die Sicherungen auf diesen Medienpool auf alle DataStores verteilen kann (Balancing).

Die Füllgrad-Verwaltung des DataStore verwendet ausschließlich Betriebssystemfunktionen von Partitionen. das bedeutet, dass zwar auf einer Partition mehrere DataStores eingerichtet werden können, allerdings sieht jeder DataStore bei der Betrachtung der Partitionsbelegung auch die Werte der anderen Partitionen. Es kann dabei ggf. passieren, dass sich die DataStores gegenseitig behindern. Es wird daher empfohlen, nur einen DataStore pro Festplatten-Partition zu verwenden.

Watermarks und Purge

Zur Verwaltung des Füllgrades stehen sogenannte Watermarks zur Verfügung. Die High Watermark (HWM) bestimmt, wie voll ein DataStore werden darf, ab dem ein Purge obsolete Daten (EOL-frei) löscht. Die Low Watermark (LWM) setzt den Wert bis zu dem EOL-freie Daten vom DataStore gelöscht werden. Wurde eine LWM=0 gesetzt, dann werden alle EOL-freien Savesets vom DataStore physikalisch entfernt, egal wie weit der DataStore gefüllt ist. Mit diesem Wert kann gesteuert werden, wie viel Speicherbereich im DataStore noch für Daten bereitgestellt werden soll, deren EOLs bereits abgelaufen sind. Damit kann eine Datenhistorie auf Disk bereitgestellt werden, die über ein notwendiges Minimum hinaus geht. SEP sesam löscht immer zuerst die ältesten Savesets.


DataStore Watermarks-Purge 403b.jpg


Events, bei denen ein Purge auf einem DataStore ausgelöst wird:

  • Tageswechsel
  • Nach Freigabe des Laufwerks des DataStores nach Beendigung eines Backups
  • Manuell in der GUI

Benutzung

I. Konfiguration eines DataStores

II. Verwendung von DataStores

III. Administration von DataStores

IV. Betreiben von DataStores

V. Löschen eines DataStores


DataStore GUI-View 403de.jpg


Die Spalten der Sesam DataStore-Tabelle enthalten folgenden Werte:

Kapazität
Die Partitionsgröße zuzüglich dieses Werts definiert die Größe, die auf dieser Partition zum Backup benutzt wird.
Füllstand
Wieviel Daten hat der Sesam bereits in diesem DAtaStore geschrieben.
High Water Mark
High Watermark Schwellwert
Low Water Mark
Low Watermark Schwellwert
Total
Größe der Partitions, worauf der Sesam DataStore seine Daten schreibt. Diese Größe wird über das Betriebssystem ermittelt.
Belegt
Soviel Platz ist auf der Partition belegt. (Das müssen nicht nur Sesam-Daten sein - was der Sesam gespeichert hat, ist über die Spalte Füllstand zu sehen)
Frei
Freier Platz auf der Partition, auf dem der Sesam DataStore konfiguriert ist.